Rezension



Klaudia Königsmann zur

zur Ausstellung Funky water


Sein unverkennbares und ernst zu nehmendes Talent für Farben und seine eigene Bildsprache, sein experimentierfreudiger Drang nach Materialkunde und Techniken wurde durch professionellen Unterricht kontinuierlich gefördert. So erhält er seit 2003 Malunterricht bei Richard Bierl und 2005 Zeichenunterricht bei Michael Riedl.
Ab 2004 wird er in den Ferienaufenthalten von Prof. Piero Dimitri und von Prof. Rocco Natale (Bildhauerei) von der Kunstakademie in Urbino, Italien, unterrichtet.

In den Frühwerken widmet sich der junge Künstler der Natur, der Tierwelt, seinen Träumen und Fantasien. Auch Hobbies und Reiseempfindungen finden sich in seinen Bildern. Später folgen Stilleben, Abstraktion und die Auseinandersetzung mit dem menschlichen Sein.
Andreas` versteckter Humor lässt sich auch beim sorgfältigen Betrachten seiner neuesten Bilder immer wieder ausmachen. Eine Schildkröte reist auf dem Rücken eines Krokodils, Titel des Bildes: „Superstar“. Zwei todbringende Insekten, ein schwarzer und ein weißer Skorpion begegnen sich, das Bild nennt sich „Shake it like a salt shaker“ – schüttle es wie einen Salzstreuer. „Bubbles“ werden die schaurig schönen Tiefseetierchen genannt. Funkelnd in ihren Höhlen der Finsternis, für immer dem Licht beraubt. Die Arbeiten vom Tauchen, Fliegen, Klettern und last but not least vom Springen nennt Andreas „Action adventures“. Mystische und skurrile Schlangen auf einem Werk tragen den Titel „The last bite you take, dein letztes Abendmahl – „Poison“ assoziiert das Gift einer gemächlich krabbelnden Vogelspinne.„ Diese meine Bilder “, sagt Andreas „ sind schillernd schön, verführerisch und kunstvoll dargestellt. Weil alles, was für uns schön ist oder Spaß macht, gefährlich ist“. Themen wie Hoffnungs- u. Orientierungslosigkeit wollen kollektiv als Hilferuf der Jugend verstanden sein, um gleichzeitig auf die Suchtgefahr von Drogen und Alkohol aufmerksam zu machen. Die Reflexionen Sindelgrubers` Seelenlandschaften, dargestellt als materialisierte Gefühle, drücken sich in den Motiven einer Karawane in der tödlichen Wüste, einem Geisterschiff „Fantasy“ oder der eisigen Kälte und starren Schönheit Kanadas aus.
Sich künstlerisch bis an den Abgrund zu wagen, d. h. die Seelennot eines Menschen und die ihm angebotene Hilfe zum Ausdruck bringen, wird in Andreas Sindelgrubers` Bildern „Why“ und „Nobody care“ sichtbar.
Die Lebensfreude und seine Jugend spiegeln sich dennoch stets in seinen Bildern und lassen einen sehr ernsthaften und reifen Jugendlichen erkennen. In der Entwicklung seiner Persönlichkeit setzt sich Andreas Sindelgruber mit dem Weltgeschehen kritisch auseinander und löst sich vom
„wohlgefälligen Motiv“. Seine Arbeiten bekommen eine archaische Formensprache mit charakteristischer Farbgebung. Die meist in Öl gemalten Werke weisen mittlerweile einen aufgelösten aber dennoch kraftvollen Duktus auf.
Mit gekonntem und lockerem Strich widmet sich Andreas auch dem Portrait und fängt meist in Pastell erste Physiognomien ein.
Eine vermeintlich verstörte Sprache der Kunst oder eine Todessehnsucht sind niemals erkennbar, vielmehr schwingen Lebensoptimismus und Humor in Andreas` Werken mit, die Jung und Alt Mut machen.
Claudia Königsmann, Kulturkuratorin
Kontakt: C.Koenigsmann@t-online.de, 0179-6931393, www.KREATIVMANUFAKTUR.com